60 Jahre Garant K30 der Feuerwehr Sdier

Und wieder wird ein Jubilar 60 Jahre – Garant K30 der Feuerwehr Sdier!

Ein weiteres ehemaliges typisches Feuerwehr-Einsatzfahrzeug soll hier in unserer Beitragsserie vorgestellt werden, welches vor 60  Jahren das Straßenbild in der ehemaligen DDR mit bestimmte.

Technischen Fahrzeugdaten:

  • Fahrzeugtyp: Garant K30
  • Hersteller: VEB Robur-Werke Zittau
  • Baujahr: 1958
  • Motorisierung: Ottomotor
  • Hubraum: 3000 cm³
  • Leistung: 44 kW (55 PS) bei 2800U/min
  • Kraftstoffverbrauch auf 100 km: 20 Liter Bleifrei
  • Höchstgeschwindigkeit: 75 km /h
  • Leergewicht: 3240 kg
  • Zulässiges Gesamtgewicht: 4640 kg
  • Fahrzeugbesatzung: 1/8

1958 wurde das Fahrzeug in Pritschenausführung gebaut und diente zunächst als Mannschaftstransporter bei der Deutschen Volkspolizei. 1962 erfolgte im Herstellerwerk ein Komplettumbau mit Führerhauswechsel für den feuerwehrtechnischen Dienst mit der Bezeichnung LF-LKW-TS8-STA (Löschgruppenfahrzeug mit TS 8 und Schlauchtransportanhänger). Der Feuerwehrtechnische Aufbau erfolgte hierzu im VEB Feuerlöschgerätewerk Görlitz. Ab 1962 stand das Fahrzeug der FFw Stiebitz als Einsatzfahrzeug bis 1976 zur Verfügung. Danach erwarb die Gemeinde Sdier 1976 das Fahrzeug. Damit löste der K 30 den S 4000 (Kohlehandel Richter), der bisher als Zugfahrzug für einen Tragkraftspritzenanhänger und zum Transport der Einsatzkräfte diente, ab.  1980 wurde das Fahrzeug mit 3 PA-Geräten ausgerüstet. 1990 erfolgte eine weitere Aufrüstung des Fahrzeuges mit einem 4m-BOS Funkgerät sowie mit 2m-Handsprechfunkgeräten. 1995 konnte der K 30 in der FFw Sdier durch einen W 50 LF 16 abgelöst werden. Von der Gemeindeverwaltung Großdubrau wurde das Fahrzeug 1996 in die Hände der Historik- und Oldtimerfreunde der FFw Sdier gegeben und wieder weitestgehend in den Originalzustand von 1962 versetzt.

Rückblickend auf das Einsatzgeschehen hat das betagte Fahrzeug die markante Palette an Feuerwehreinsätzen einer ländlichen Region miterlebt.  Da wären Scheunenbrände, Depo-niebrände und Bahndammbrände an der Bahnstrecke die durch Sdier führte, zu nennen. Brände von Kohleplätzen und Bunkern, auch Stoppel und Ödland-Brände waren keine Seltenheit sowie Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen. Unvergessen auch der über 18 Stun-den dauernde Waldbrandeinsatz in Neudorf /Spree am 10. August 1992.  Hierbei stand das Fahrzeug immer zuverlässig und ohne nennenswerte Ausfälle den Kameraden aus Sdier bei Einsätzen zur Verfügung.

Der K 30 wird im verdienten Ruhestand liebevoll von 6 Kameraden gewartet und gepflegt. Natürlich bleibt es bei einem solchen Fahrzeugalter nicht aus, dass Reparaturen infolge Materialermüdungserscheinungen, wie abgerissenes Einlassventil, abgerissene Steckachse oder defekter Lichtmaschine erforderlich werden.
Beachtlich hierbei ist, dass die Finanzierung des Unterhaltes und der Reparaturen auf privater Basis erfolgt. Deshalb auch an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an jene Enthusiasten, die in ihrer Freizeit für immerwährende Mobilität dieses Oldies sorgen.

Das Fahrzeug ist oft bei Veteranentreffen, Umzügen und Jubiläen in der Region, so z. B. 2014 zum Landesfeuerwehrtag in Bautzen, als auch in der Landeshauptstadt zu Feuerwehr-events, zu sehen. Auch Fahrten zu besonderen Anlässen, wie Hochzeiten und Schulanfang wären in diesem Zusammenhang zu nennen.

Ansprechpartner: michael.sauer.112@freenet.de Mobil: 01733917531