In die Reihe der ehrwürdigen Jubilare unter den Feuerwehrfahrzeugen muss man auch den Gerätewagen der FFw Cölln einordnen. Abgesehen davon, dass dieses Fahrzeug das zweitälteste unter den gemeldeten Oldtimern des KFV Bautzen ist. Die Erstzulassung erhielt das Fahrzeug am 1. Juli 1939 und stand zunächst den Kameraden der Feuerwehren in den Gemeinden Stiebitz und Doberschau als treuer Partner zur Verfügung.
Technische Daten des GW
- Fahrzeugtyp: KZS 8-655
- Baujahr: 1939
- Hersteller: Daimler Benz AG
- Feuerwehraufbau: Carl Metz Feuerwehrgerätefabrik Karlsruhe
- Motor: 6-Zylinder Otto-Motor
- Leistung: 40 kW (54 PS)
- Hubraum: 2214 cm³
- Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
- Länge: 500 mm
- Zulässiges Gesamtgewicht: 3200 kg
- Sitzplätze einschl. Fahrer: 10
- Im Feuerwehreinsatz: Bis August 1995
Von 1964 bis 1995 war dieser GW in Cölln bei Kleinwelka und somit ein ständiger Wegbegleiter der Ortsfeuerwehr bei zahlreichen Einsätzen. In Verbindung mit einem TSA ging es Vorwiegend zu Strohfeimen – und Vegetationsbränden auf Feldflächen, Schutthalden und Bahndämmen.
Unvergessen auch der Großbrand eines Dreiseitenhofes am 27. März 1984 im Ort und am 27. Juli 1992 der PKW-Brand im Gutshof. Schadenfeuer und Brandrauch hat somit das betagte Fahrzeug zur Genüge erlebt. Bei aller Freude über den betriebsbereiten Jubilar kann man natürlich nicht kurz-zeitige Ausfälle verschweigen, die dem stolzen Alter geschuldet sind.
Kürzlich fiel die Wasserpumpe aus. Beschaffungsprobleme bei Ersatzteilen bereiten dem Team, die sich um die Fahrbereitschaft des Oldies bemühen, hin und wieder Kopfzerbrechen. Glücklicherweise fand man aber bisher immer bei anstehenden Problemen eine Lösung und Wege um drohende Stilllegungen abzuwenden. Der Dank gilt den Oldiefreaks, Schraubern und einem engagierten KFZ-Meister für ihre Aufwendungen in der Freizeit.
Nicht umsonst sagt man in Cölln: „Der Benz gehört zum Dorf dazu!“ das spiegelt sich auch bei Umzügen, Kinderfesten u. ähnlichen Events wieder. Auch zum 5. Landes-feuerwehrtag in Bautzen drehte das Fahrzeug seine Runden in der Stadt und brachte die Augen von technikbegeisterten Besuchern zum Leuchten.
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Sandro Jentsch
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